Malerei
Mit dieser Verwendung des stofflichen Materials, also der Faltung der Leinwände sowie die Überlagerung gerissener Leinwandstreifen, erzeugt Christofer Kochs die Verschmelzung haptischer und optischer Sinnlichkeit. In einer Zeit in der zunehmend das lichtgenerierte Bild der Fotografie die zugrundliegende Basis und Modell der Malerei ist, zeigt Christofer Kochs eine neue Art der Malerei, die die Grenzen des Mediums neu hinterfragt, Plastizität erzeugt und den Effekt von Licht- und Schattenspiel auch über die Materialität entstehen lässt.
Reduktion und Relief findet sich ebenso in den Skulpturen des Künstlers. Es sind mit der Kettensäge aus Holz geschnittene, teils als Bronze gearbeitete Schreitende, Stehende, und sich spiegelnde Doppel-Figuren. In der Skulptur zeigt sich ebenso wie in Malerei und Zeichnung Christofer Kochs seine künstlerische Auffassung, die in der inhaltlichen wie formalen Fokussierung und Reduktion auf das Wesentliche ihre Stärke hat, effektiv unterstrichen durch die zurückgenommene, tonige Farbigkeit der Arbeiten.
1992 beginnt er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München und wird 1996 Meisterschüler bei Prof. Berger. Es folgen zahlreiche Preise, Stipendien und Lehraufträge. Seine Werke sind in mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen Deutschland, Österreich, Holland, Australien, USA und der Schweiz vertreten.
- Anja Knoess, Köln, 2018
Skulptur
Christofer Kochs setzt sich mit durchbrochenen Körpern auseinander, die er mit der Kettensäge aus dem Holzblock schneidet. Bis zur Zeichenhaftigkeit stilisiert, markieren sie den Grenzbereich von Abstraktion und Figuration. Kennzeichnend für seine Skulpturen ist ihre offene, scheinbar fragmentarisch belassene Struktur. Indem der Bildhauer das Betrachterauge über wechselnde Ansichten und differenzierte Blickachsen von außen nach innen und zurück führt, thematisiert er das menschliche Verlangen nach Erkenntnis. Der neugierige Blick ins Innere markiert den erregenden Moment der Ergründung von Verborgenem und Unbekanntem.
Mit einer subtilen farbigen Behandlung der Oberflächen betont Christofer Kochs sowohl das Monumentale seiner lang gestreckten Bodenfiguren als auch das Filigrane der feingliedrigen, arabeskenhaft verschlungenen Reliefs. Ihnen stellt der Künstler eine thematisch verwandte Werkgruppe von Gemälden sowie einen Zyklus zarter Zeichnungen gegenüber.
- Corona Unger, Kunsthistorikerin & Galeristin Bremen, 2016
work in private + public collections
Bayrische Staatsgemäldesammlung München©2020 Ute Beatrix Schraag. Erstellt von Werwolf Media.